A-Book vs B-Book Broker - Worin unterscheiden sie sich?

Beim Handel auf den Devisen- oder CFD-Märkten gehört die Wahl des richtigen Brokers zu den entscheidenden Entscheidungen, die Händler treffen. Allerdings arbeiten nicht alle Broker auf die gleiche Weise. Es gibt zwei allgemeine Kategorien von Forex-Brokern, zu denen A-Book-Broker und B-Book-Broker gehören. Das Verständnis des Unterschieds zwischen diesen beiden Typen ist entscheidend, da dies die Auftragsausführung, die Rentabilität der Broker und potenzielle Interessenkonflikte beeinflusst.

In diesem Artikel tauchen wir tief in die A-Book- vs. B-Book-Broker-Modelle ein, um deren Unterschiede, Vor- und Nachteile zu erkunden und zu verstehen, wie sie Einzelhändler beeinflussen. Lassen Sie uns zunächst verstehen, was A-Book-Broker sind.

Verständnis des A-Book-Broker-Modells

Ein A-Book-Forex-Broker ist eine Art Broker, der ein Straight Through Processing (STP) oder ein Electronic Communications Network (ECN) Ausführungsmodell verwendet. Bei diesem Modell fungiert der Broker als Vermittler und leitet Kundenaufträge direkt an seine Liquiditätsanbieter weiter. Die Liquiditätsanbieter führen dann die Geschäfte auf dem Interbankenmarkt aus.

A-Book-Broker fungieren einfach als Vermittler und leiten die Aufträge der Händler direkt in den breiteren Interbankenmarkt oder an einen Pool von Liquiditätsanbietern weiter. Zu den Liquiditätsanbietern können große Banken, Finanzinstitute, Hedgefonds und andere Marktteilnehmer gehören, die ständig Währungen kaufen und verkaufen. Der Broker gleicht im Wesentlichen die Order des Traders mit einer entsprechenden Order eines Liquiditätsanbieters ab und führt den Handel zum bestmöglichen Preis aus.

Schlüsselkriterien von A-Book-Brokern

  • Kein Interessenkonflikt - Da A-Book-Broker nicht direkt von den Verlusten ihrer Kunden profitieren, besteht von Natur aus ein geringerer Interessenkonflikt. Ihre Aufgabe besteht lediglich darin, Trades effizient zu erleichtern, unabhängig davon, ob der Kunde Gewinne oder Verluste macht.
  • Direkter Marktzugang - Händler erhalten Zugang zu den gleichen Preisen und Liquidität, die auch institutionellen Akteuren zur Verfügung stehen. Dies führt oft zu engeren Spreads.
  • Variable Spreads - Die von A-Book-Brokern angebotenen Spreads sind typischerweise variabel, was bedeutet, dass sie je nach den aktuellen Marktbedingungen und dem Angebot und der Nachfrage bestimmter Währungspaare schwanken können. Während Zeiten hoher Volatilität oder geringer Liquidität können sich die Spreads verbreitern.
  • Provisionsbasiertes Einkommen - A-Book-Broker bieten in der Regel Konten mit provisionsbasierten Einkommensstrukturen an. Während sie auch spreadausschließlich Konten haben können, sind Konten mit Provisionen üblich.
  • Transparenz - Die Weiterleitung von Trades an externe Liquiditätsanbieter fördert ein höheres Maß an Transparenz im Ausführungsprozess. Außerdem haben Händler oft Zugriff auf detaillierte Ausführungsberichte.

Vorteile des Handels mit einem A-Book-Broker

  • Möglicherweise bessere Preisgestaltung - Der Zugang zum Interbankenmarkt kann engere Spreads und günstigere Ausführungspreise bedeuten, insbesondere bei liquidem Marktumfeld.
  • Schnellere Ausführung - Die A-Book-Ausführung zielt auf eine schnelle Auftragsabwicklung mit minimalen Verzögerungen ab.
  • Reduzierter Interessenkonflikt - Das Umsatzmodell des Brokers basiert hauptsächlich auf Transaktionsgebühren, wodurch theoretisch der Anreiz, gegen ihre Kunden zu handeln, minimiert wird.
  • Größere Transparenz - Händler haben oft mehr Einblick, wie ihre Aufträge ausgeführt werden.

Potenzielle Nachteile des Handels mit einem A-Book-Broker

  • Kommissionen können sich summieren - Auch wenn die Spreads niedrig sein können, können die Kommissionen, die von einigen A-Book-Brokern erhoben werden, recht hoch sein. Häufige Händler könnten also auf höhere Transaktionskosten stoßen.
  • Der Broker vermeidet Risiko - A-Book-Broker geben das Marktrisiko an andere Akteure der Branche weiter.

Verständnis des B-Book-Broker-Modells

Ein B-Book-Forex-Broker ist eine Art Broker, der als Gegenpartei zu den Trades seiner Kunden fungiert. Dazu betreiben sie ein Dealing Desk, das es ihnen ermöglicht, Trades innerhalb ihres eigenen Liquiditätspools auszuführen. Solche Broker sind bereit zu kaufen, wenn der Trader verkaufen möchte und bereit zu verkaufen, wenn der Trader kaufen möchte. Das bedeutet, der Broker nimmt im Wesentlichen die entgegengesetzte Position zu einem Handel seines Kunden ein.

Der Hauptweg, wie B-Book-Broker Profit machen, ist, wenn ihre Kunden Verluste machen. Wenn ein Kunde EUR/USD kauft und es dann zu einem niedrigeren Preis verkauft, wird der Verlust des Kunden zum Gewinn des Brokers. Sie profitieren auch vom Spread. Hier sind einige Hauptmerkmale von B-Book-Brokern.

Hauptmerkmale von B-Book-Brokern

  • Dealing Desk (DD) - B-Book-Broker haben ein Dealing Desk, das in die Auftragsausführung eingreifen kann, obwohl dies bei automatisierten Systemen seltener vorkommt. Alle Trades werden intern ausgeführt und nicht an externe Liquiditätsanbieter weitergeleitet.
  • Potentieller Interessenkonflikt - Ein bedeutender Punkt ist der inhärente Interessenkonflikt. Der Broker profitiert, wenn Händler Verluste machen, was Bedenken hinsichtlich fairer Praktiken aufwerfen kann. 
  • Interne Ausführung von Trades - Viele der Trades eines Kunden werden intern im System des Brokers abgeglichen, ohne jemals den externen Markt zu erreichen.
  • Sofortige Ausführung - Sie können oft eine sofortige Ausführung von Aufträgen bieten, da sie die Aufträge intern ausfüllen und nicht auf externe Marktbedingungen angewiesen sind.
  • Feste oder variable Spreads - Spreads können fest oder variabel sein, je nachdem, wie der Broker sie einstellt. Sie sind jedoch normalerweise breiter als bei A-Book-Brokern.

Vorteile des Handels mit einem B-Book-Broker

  • Feste Spreads - Viele B-Book-Broker bieten feste Spreads an, was für Händler attraktiv sein kann, die vorhersehbare Kosten bevorzugen.
  • Schnellere Ausführung - Interne Ausführung kann manchmal zu schnelleren Orderfüllungen führen, insbesondere in volatilen Märkten.
  • Konsistenz - Market Maker können ihre eigene Preisgestaltung kontrollieren, was ihnen erlaubt, die Spreads konsistent zu halten und dadurch vorhersehbare Handelskosten zu bieten.

Potenzielle Nachteile des Handels mit einem B-Book-Broker

  • Interessenkonflikt - Da der Broker von Kundenverlusten profitiert, kann es zu einem potenziellen Interessenkonflikt kommen.
  • Requotes - In volatilen Marktbedingungen können Market Maker Requotes ausstellen, bei denen der angeforderte Preis nicht mehr verfügbar ist.

Wesentliche Unterschiede zwischen A-Book-Brokern und B-Book-Brokern

Merkmal

A-Book-Broker

B-Book-Broker

Ausführungsmodell

Straight Through Processing (STP) oder Electronic Communication Network (ECN)

Fungiert als Market Maker (Dealing Desk)

Auftragsweiterleitung

Aufträge werden direkt an Liquiditätsanbieter (Interbankenmarkt, andere Broker) weitergeleitet.

Aufträge werden typischerweise intern gehalten und gegen den Broker ausgeführt.

Interessenkonflikt

Minimal, der Broker profitiert ausschließlich aus Handelsgebühren.

Höher, der Broker profitiert von Kundenverlusten (fungiert als Gegenpartei).

Spreads

Variabel, oft enger, je nach Marktbedingungen.

Können fest oder variabel sein, potenziell breiter, da der Broker sie erhöht.

Transparenz

Höher, da Trades im breiteren Markt ausgeführt werden.

Niedriger, da der Broker die Ausführung in seinem System kontrolliert.

Ausführungsgeschwindigkeit

Allgemein schnell, abhängig von den Liquiditätsanbietern.

Kann sehr schnell sein, da die Ausführung intern erfolgt. Kann Requotes beinhalten.

Liquiditätszugang

Bietet Zugang zu tieferen Liquiditätspools.

Beschränkt auf das eigene Kapital des Brokers und das Risikomanagement.

Nun, da wir die grundlegenden Eigenschaften, Unterschiede, Vor- und Nachteile jedes Broker-Modells verstehen, lassen Sie uns einige Top-Broker untersuchen, die beide Ausführungstypen repräsentieren.

Einige Top A-Book Broker

Pepperstone

Pepperstone wird weltweit als einer der führenden A-Book-Broker angesehen, der unter einem ECN-Modell arbeitet. Dieser Broker unterhält kein eigenes Handelsschalter. Stattdessen bezieht er die Preisstellung aus einem breiten Netzwerk externer Liquiditätsanbieter. Dazu gehören führende globale Banken und Finanzinstitute. Dieser Ansatz gewährt Händlern Zugang zu tiefen Liquiditätsmärkten, was zu konstant engen Spreads und schneller Auftragserfüllung beiträgt.

Der Broker bietet zwei Haupttypen von Handelskonten an, nämlich das Standard-Konto und das Razor-Konto. Das Standard-Konto bietet Spreads ab 1,0 Pips ohne zusätzliche Gebühren. Im Gegensatz dazu bietet das Razor-Konto rohe Spreads bereits ab 0,0 Pips und erhebt eine Provision pro Trade, basierend auf der Handelsplattform, die ein Händler benutzt.

Händler, die MetaTrader 4 oder MetaTrader 5 nutzen, zahlen 3,50 $, 2,60 €, 2,25 £ oder 3,30 CHF pro Seite und Standardlot, je nachdem, welche Basiswährung ihr Konto hat. Pepperstone Trading Platform und TradingView-Benutzer zahlen eine Provision von 3,5 $ pro Seite pro Lot. cTrader bietet eine etwas niedrigere Provision von 3,00 $ pro Seite pro Lot. Für Konten in anderen Währungen als USD auf TradingView, cTrader und der Pepperstone Trading Platform wird die Provision mit dem Spot-Wechselkurs umgerechnet.

Pepperstone hat auch einen starken regulatorischen Status, der seinen Ruf weiter festigt. Der Broker verfügt über Lizenzen von mehreren angesehenen Finanzaufsichtsbehörden weltweit. Dazu gehören die FCA in Großbritannien, die ASIC in Australien, die CySEC in Zypern, die BaFin in Deutschland und die CMA hier in Kenia.

75.3% der Einzelhandels-CFD-Konten verlieren Geld

FP Markets

FP Markets ist ein weiterer hoch bewerteter A-Book-Broker, der ein ECN-Ausführungsmodell verwendet, was bedeutet, dass er kein Dealing Desk hat. Dieser Broker streamt Preisstellungen direkt von seinen Liquiditätsanbietern zu den Händlern über ein Electronic Communication Network. FP Markets aggregiert Liquidität von erstklassigen, regulierten Finanzinstituten und bietet tiefe Liquiditätspools sowie wettbewerbsfähige Preissetzungen. Zusammen mit einer Technik mit niedriger Latenz liefert dieses Setup einige der schnellsten Auftragserfüllungszeiten der Industrie.

Händler mit FP Markets können zwischen zwei Hauptkontotypen wählen: dem Standard-Konto und dem Roh-Konto. Das Standard-Konto zeichnet sich durch Spreads ab 1,0 Pips auf wichtige Forex-Paare aus, ohne Provisionen. Im Gegensatz dazu bietet das Roh-Konto rohe Spreads bereits ab 0,0 Pips, mit einer Provision von 3 $ pro Seite und gehandeltem Standardlot.

Über wettbewerbsfähige Preisstellung und Ausführung hinaus hebt sich FP Markets durch die breite Palette von Instrumenten hervor, die es bietet. Händler haben Zugang zu über 10.000 handelbaren Produkten. Dazu gehören CFDs auf Forex, Indizes, Rohstoffe, Metalle, Aktien, Anleihen und ETFs. Um diese diversifizierten Märkte zu handeln, können Kunden eine Reihe beliebter Plattformen nutzen, wie MetaTrader 4, MetaTrader 5, cTrader und TradingView.

Regulierung ist ein weiterer starker Punkt bei FP Markets. Der Broker ist lizenziert und wird von mehreren angesehenen Finanzaufsichtsbehörden überwacht, darunter die ASIC in Australien, die CySEC in Zypern, die FSCA in Südafrika und die CMA in Kenia, unter anderen.

72.44% der Einzelhandels-CFD-Konten verlieren Geld

Einige Top B-Book Broker

XTB

XTB hat sich als führender B-Book-Broker etabliert. Als Market Maker bietet XTB seinen Kunden Liquidität, indem es seine eigenen Geld- und Briefkurse angibt. Der Broker bietet eine vielfältige Auswahl an Finanzinstrumenten. Dazu gehören CFDs auf Forex, Rohstoffe, Kryptowährungen, Indizes, Aktien und ETFs. Neben CFDs bietet XTB auch Zugang zu echten Aktien und ETFs, was es Anlegern ermöglicht, in tatsächliche zugrunde liegende Vermögenswerte zu investieren.

Ein Hauptmerkmal von XTB ist seine preisgekrönte proprietäre Plattform, xStation 5, die für ihre benutzerfreundliche Oberfläche bekannt ist. XTB bietet generell wettbewerbsfähige Spreads, die je nach Marktbedingungen variieren können. Es bietet enge Spreads ab 0,5 Pips bei den wichtigsten Währungspaaren, ohne Kommissionsgebühren.

Darüber hinaus arbeitet XTB als regulierter Broker mit Lizenzen von mehreren renommierten Finanzbehörden. Dieser Broker ist durch die CySEC, die FCA, die KNF in Polen und die FSC in Belize reguliert.

75-78% der Einzelhandelsinvestor-Konten verlieren Geld, wenn sie CFDs mit diesem Anbieter handeln.

XM

XM ist ein bekannter Market Maker Broker, der mit einem eigenen Dealing Desk arbeitet. Das bedeutet, dass der Broker seine eigenen Geld- und Briefkurse für die verschiedenen Handelsinstrumente setzt, die er anbietet. XM bietet Zugang zu über 1.000 Handelsinstrumenten, die CFDs auf Forex, Aktienindizes, Aktien, Anteile, Kryptowährungen, Rohstoffe, Metalle und Energien umfassen. Händler können auf diese Märkte über verschiedene von XM bereitgestellte Plattformen zugreifen, wie MetaTrader 4, MetaTrader 5 und die eigene mobile Handels-App des Brokers.

XM bietet durchweg niedrige Spreads über drei Hauptkontotypen an. Das Standard-Konto bietet Spreads ab 1,6 Pips bei den wichtigsten Forex-Paaren, ohne Kommissionsgebühren. Für Händler, die noch engere Spreads suchen, bietet das XM Ultra Low-Konto Spreads ab 0,8 Pips und ebenfalls ohne Kommissionen. Der Broker bietet auch ein Aktienkonto an, bei dem die Kommissionen abhängig von der gehandelten Aktie und der Handelsgröße angewendet werden.

In Bezug auf die Aufsicht hält XM strenge regulatorische Compliance ein. Dieser Broker arbeitet unter der Aufsicht der CySEC, der ASIC, der DFSA in Dubai und der FSC in Belize.

75.18% der Einzelhandelsinvestor-Konten verlieren Geld, wenn sie CFDs mit diesem Anbieter handeln.

Abschließendes Urteil

Das Verständnis der grundlegenden Unterschiede zwischen A-Book- und B-Book-Forex-Brokern ist für Händler entscheidend. Während beide Modelle den Handel ermöglichen, unterscheiden sich ihre Mechanismen, Umsatzmodelle und potenziellen Interessenkonflikte erheblich. 

Die Wahl zwischen einem A-Book- und einem B-Book-Broker hängt letztendlich von den individuellen Bedürfnissen, dem Handelsstil und der Risikobereitschaft eines Händlers ab. Händler, die Wert auf Transparenz, enge Spreads und direkten Marktzugang legen, finden möglicherweise A-Book-Broker passender. Im Gegensatz dazu könnten Händler, die feste Spreads und eine sofortige Ausführung suchen, zu B-Book-Brokern tendieren. 

Unabhängig davon, ob Sie sich für einen A-Book- oder einen B-Book-Broker entscheiden, machen Sie immer Ihre Hausaufgaben. Lesen Sie die Bedingungen des Brokers, testen Sie die Ausführung auf einem Demokonto und überprüfen Sie deren regulatorischen Status. Und denken Sie daran, dass der Erfolg im Handel aus Strategie, Disziplin und Risikomanagement entsteht, nicht nur aus dem Ausführungsmodell des Brokers.

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